Die heutige Etappe war etwas weniger anstrengend als gestern. Bei schönem Wetter ging es 2 Stunden hoch und dann im leichten Auf und Ab immer in einer Höhe von ca. 1900m mit schönen Ausblicken. Die letzten 3 Etappen aus meinem Wanderführer habe ich damit in 2 Tagen absolviert.
Am Nachmittag kamen dann Wolken auf, aber das war mir eigentlich ganz recht, so war der Abstieg sehr angenehm.
Ca. 5km vor meinem eigentlichen Ziel war noch eine andere Gîte, an der ich angehalten habe, um etwas zu trinken. Angeschlossen ist ein Bio-Bauuernhof, überall laufen Hühner, Katzen und Hunde herum, ein kleines Idyll. Ich sprach dann mit Mathias, dem Besitzer, der mich an meinem Akzent als Deutscher erkannte. Er selbst hat eine deutsche Mutter und wuchs zweisprachig auf. Dann meinte er aber, dass mein Akzent nicht so ausgeprägt sei, wie dervon Fuat. Fuat Gören ist der Autor des Wanderführers, an dem ich mich die ganze Zeit orientiere und er war gestern bei Mathias. Er ist hier unterwegs, um seinen Wanderführer, dessen letzte Ausgabe von 2018 ist, zu aktualisieren. Mal sehen, ob ich ihn noch treffe.
Schließlich kam ich an meiner heutigen Unterkunft an. Jedesmal ist man ein wenig gespannt, was einen erwartet, aber heute ist es schon sehr besonders. Ich kam kurz vor 16:00 Uhr an, zusammen mit 4 jungen Franzosen bzw. Französinnen, die sich hier zum Zelten angemeldet hatten. Wer nicht hier war und bis jetzt auch nicht aufgetaucht ist, ist der Betreiber des Ganzen. Telefonisch ist er ebenfalls nicht zu erreichen, es gibt nur einen Anrufbeantworter. Eine Bestätigung habe ich vor einigen Tagen bekommen, in der mir auch gesagt wurde, dass es hier kein Abendessen gebe, man aber Verpflegung kaufen könne. Zum Glück habe ich Käse, Salami und Brot im Rucksack, verhungern werde ich nicht.
Das schrägste überhaupt ist aber, dass es einige Meter oberhalb der Gîte eine Art Gebäude gibt, das irgendwie an eine Mischung aus Festzelt und Gewächshaus erinnert und das offen steht. Es gibt dort Strom, Wasser, Toiletten und sogar warme Duschen. So wie aussieht, wird dieses "Zelt" wohl für Feiern genutzt. Hier drinnen werde ich dann heute Nacht wohl schlafen, Matratze und Schlafsack habe ich für solche Fälle ja mitgenommen.
Hier wieder die Wanderlinks:
Wow Jürgen, das ist ja total spannend und anregend, was Du uns da jeden Tag brühwarm servierst. Ich bin begeistert. Kriege richtig Lust auf die Pyrenäen. Bin aber wohl etwas schmalbrüstig, um solche Abenteuer zu bestehen. Mach weiter so, ich bleibe auf jeden Fall bis zum Ende am Ball (reimt sich sogar :-))