Auch am 34. Tag, am 16. Juli, war es wieder zweigeteilt: Morgens durchwachsen, nachmittags genial. Mit 25km und 1800 Höhenmetern aber auch sehr anstrengend.
Ich habe besser geschlafen als erwartet in meiner Cabane. In der Nacht hat es geregnet und am Morgen war noch alles im Nebel. Nach dem reichhaltigen Frühstück (ein Schluck Wasser, 2 getrocknete Feigen) ging es dann kurz vor 7 Uhr los. Die ersten 2 Kilometer gingen durch hüfthohe Farnwiesen mit dem Ergebnis, dass ich schon nach 10 Minuten klatschnasse Füße hatte. Irgendwann nimmt das Wasser in den Schuhen Körpertemperatur an und umschmeichelt sanft die Zehen, man muss eben alles nur positiv sehen .
Auf den ersten 11km gab es zwei sehr gemeine Aufstiege. Im Nebel, rutschig und extrem steil durch Wald. Dann war ich endlich über den Wolken und das Wetter war genial.
Meine Mittagspause im Restaurant auf dem Plateau de Beille fiel leider aus, das Gebäude ist im April halb abgebrannt und noch geschlossen. Nebenan gab es aber das "Angaka Nordic Village", wo ich etwas zu trinken bekam und etwas Obst.
Danach ging der Weg weiter und es war der Traum eines jeden Bergwanderers: erst unmerklich ansteigend auf 2000m, dann leicht auf und ab bis 2300m und die letzten 4km entlang eines Gipfelgrates mit wirklich grandiosen Aussichten.
Während ich das schreibe (offline, weil ohne Netz), sitze ich im Refuge de Rulhe drinnen. Draußen ist zwar strahlender Sonnenschein, aber ein unglaublich starker kalter Wind, gefühlt fast schon Sturmstärke.
Tja, und leider haben sie im Refuge dieses Jahr nicht genug Wasser für Duschen. Also war Katzenwäsche angesagt. Ich fürchte fast, dass das morgen und übermorgen nicht besser wird.
Hier die Links zur Wanderung: