Die 2. Etappe ist jetzt auch geschafft. Aber bevor ich darüber berichte, noch ein paar Gedanken zu gestern Abend (auch 4 der Bilder sind noch von gestern).
In meinem Wanderführer von 2018 steht, dass der Wirt André und seine Frau Bérengère sehr gastfreundlich seien. Was André angeht, kann ich das vollauf bestätigen. Er kümmert sich um das komplette Anwesen, die Zimmer, den Pool, die Hühner, die Gäste. Und er hat ganz alleine ein 3-Gänge-Menü für 20 Wanderer gezaubert: Grüner Salat mit Karotten und Tomaten, alles aus dem eigenen Garten, Pute mit Kartoffeln und Bohnen, und danach noch Käse... unglaublich , wie er das schafft. Was seine Frau angeht, ist sie ihm mittlerweile abhanden gekommen, ihr wurde der Stress zu viel.
Und weiter zu gestern: ich hatte wirklich unheimliches Glück mit dem Wetter: Um 18:00 Uhr fing es an zu schütten wie aus Eimern und hat den ganzen Abend nicht mehr aufgehört. Nachts kamen dann noch schwere Gewitter dazu. Ich war in einer Hütte auf dem Grundstück untergebracht, wo es einen vorderen Bereich mit 4 Etagenbetten gab und einen hinteren mit 2 Etagenbetten. Nachts um zwei Uhr lief der vordere Teil mit Wasser voll, das von unten drückte und noch von oben durch das undichte Dach kam. Im hinteren Teil blieb ich davon verschont und habe übrigens von dem ganzen Trubel nichts mitbekommen.
Nun aber zu heute:
Es war den ganzen Tag bedeckt, teilweise neblig, aber es blieb trocken und mit Temperaturen um 20° sehr angenehm. Wandertechnisch war es zweigeteilt: Im ersten Teil ging es alpin zur Sache, 5km hoch und 5km wieder runter auf steilen Pfaden. Einmal musste ich die Schuhe ausziehen und barfuß durch einen Fluss waten, der durch den nächtlichen Regen angeschwollen war. Danach war erst einmal eine ausgiebige Mittagspause in Sare angesagt, einem netten baskischen Dörfchen. Der zweite Teil war dann mehr oder weniger flach und ging durch eine sehr bäuerlich geprägte Landschaft. Ständig Hühnergegacker, Schweinegrunzen, Pferdegewieher und Kühegemuhe. Wenn nicht ab und zu eine riesige Palme in einem Vorgarten gestanden wäre, hätte ich auch im Allgäu sein können. Natürlich ist auch die Architektur eine andere, wie man an den Bildern erkennen kann.
Das eigentliche Ziel für heute war Ainhoa. Laut Eigenwerbung eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass es hier keine freien Unterkünfte mehr gab. Ich bin jetzt 2km entfernt in einem Hotel direkt an der spanischen Grenze, zusammen mit 3 Mitwanderern.
Ainhoa werde ich dann morgen zum Frühstück einen Besuch abstatten und sicher auch ein paar Bilder machen.
Hier der Link zur heutigen Etappe auf Komoot:
Übrigens funktioniert jetzt auch die Kommentarfunktion: wer seinen Senf dazu geben möchte, oder eine Frage an mich hat, muss einfach auf den jeweiligen Tag klicken, also z.B. "Tag 2: Olhette - Ainhoa" und findet dann unten am Ende des Beitrags die Kommentarmöglichkeit.
Das Schweinebild ist herrlich…! 😂 Als würde das ganz links sogar schmunzeln…👍