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Diese Etappe mit 1600m hoch, 100m runter und insgesamt 26km wird im Wanderführer als Königsetappe beschrieben. Für mich war es eine Etappe der kompletten Gegensätze: Nachts hat es geregnet und morgens beim Start um 8:15 Uhr nieselte es noch leicht. Das erste Zwischenziel war um ca. 10 Uhr der Colle di Tenda, von wo aus man bei schönem Wetter im Rückblick Monte Rosa und nach vorne das Meer sehen kann. Ich sah nur Nebel und es war so kalt wie auf keiner der Etappen zuvor, maximal 3-4° 😥 und dazu ein eiskalter starker Wind. Auch von den Befestigungsanlagen rings um den Pass sah ich fast nichts.
Gegen Mittag löste sich der Nebel dann auf und um 13:30 ging es dann wieder in Shorts, T-Shirt und mit Sonnenbrille weiter. Mein Belohnungsbier im sehr schönen Rifugio Garelli konnte ich dann auf der Terrasse in der Sonne genießen.
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Die heutige Wanderung war wieder ein echtes Highlight. Es waren zwar nur 13km, aber wieder die obligatorischen 1000m hoch und 1300m runter. Es war noch sehr frisch morgens, aber wolkenlos und das besondere waren zwei Gipfelüberquerungen über 2600m, der zweite Gipfel war der Cima delle Saline mit 2612m, ein schöner Berg mit Gipfelkreuz, wo ich jetzt auch im Gipfelbuch verewigt bin. Vom Gipfel konnte man zurück blicken auf Mon Viso, Gran Paradiso, Monte Rosa und den Montblanc, der wie ein Raumschiff über der Dunstglocke der Po-Ebene schwebte. In der anderen Richtung habe ich dann zum ersten Mal das Meer gesehen. Ich war mir nicht ganz sicher, aber ein netter älterer italienischer Herr, den ich mit Tochter und Enkel auf dem Gipfel traf, hat es bestätigt. Da er in San Remo wohnt, glaube ich ihm natürlich 😀.
Hier in Carnino bin ich jetzt in der "Foresteria di Carnino", einem sehr schön restaurierten Haus in einem Weiler mit 10 Häusern und einer kleinen Kapelle.
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Heute war ein entspannter Wandertag, ein bisschen wie im Mittelgebirge. Alles spielte sich zwischen 1300m und 1750m ab, 850m rauf und runter mit einer schönen Einkehr in Upega, einem alten Dorf, das von den sogenannten Brigaskern bewohnt wurde, die wieder eine eigene Sprache hatten.
Angekommen bin ich jetzt im Albergo Vecchia Partenza, im Winter ein kleines Skigebiet. Entsprechend gibt es auch einige Bausünden in dem Dorf.
Außerdem habe ich heute die Region Piemont verlassen und nun in Ligurien angekommen, wo die letzten 4 Etappen bis Ventimiglia durchführen.
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Heute war der letzte Tag mit über 2000m, ab morgen geht es dann bergab. Mit 23km, 1350m hoch und 1180m runter war es auch nochmal recht anspruchsvoll. Wettertechnisch war es wie in den Tagen zuvor, morgens wunderschön, ab 12 Uhr dann Wolken und ab 15 Uhr Regen. Aber da waren wir glücklicherweise schon am Ziel, im Rifugio Allavena. Ich schreibe wir, weil ich heute wieder mit einer GTA-Wanderin gelaufen bin, mit der ich zu Anfang schon zusammen gegangen bin und die mich gestern wieder eingeholt hat.
Und ich habe das Meer gesehen, noch ganz weit weg 😀
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Morgens wieder wolkenloser Himmel und dann ein spektakulärer Weg, der "Sentiero delle Alpini". Ein ehemaliger Militärpfad, der in die Felsen gehauen wurde und an schwindelerregenden Schluchten entlang führt. Wie immer in den letzten Tagen mit Wolken am Nachmittag und dann relativ kühl.
Jetzt bin ich auf der vorletzten Hütte auf 1200m und kann schon runter schauen auf Ventimiglia, das noch ca. 35km entfernt. Mit dem Auto wäre ich in einer knappen Stunde unten... ich rieche das Meer 😅
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Am vorletzten Tag waren nochmal 23km angesagt, mit 440m hoch und 1080m runter. Anfangs ging es kurz hoch durch einen Wald, den man auch in deutschen Mittelgebirgen so finden könnte bis auf ca. 1500m, danach 1000m runter bis zum Rifugio Alta Via. Da war dann mit jedem Meter zu spüren, dass es mediterraner wird, insbesondere der Geruch der Pinien...
Das Rifugio hier ist eher eine kleine private Pension, wir werden wahrscheinlich nur 4 Gäste sein heute abend.
Morgen sind es dann noch 13km und gut 3 Stunden bis zum Meer...
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Es ist tatsächlich geschafft! Heute sind wir zu viert die letzten 5 Stunden zum Meer gelaufen. Eigentlich wären es nur 4 gewesen, aber um es spannender zu machen, haben wir uns verlaufen und sind eine Stunde in dichter Macchia herumgeirrt und haben uns die Beine zerkratzen lassen.
Am Meer angrkommen, war alles vergessen. Es war einfach nur herrlich hineinzuspringen. Das Wasser ist angenehm warm mit ca. 25° und ich habe es seeeehr genossen🌊.
Im Augenblick habe ich einige Gefühle gleichzeitig: Euphorie gepaart mit tiefer Befriedigung einerseits und Melancholie andererseits, weil es jetzt vorbei ist. Dazu die Vorfreude wieder nach Hause zu kommen.
Am Abend gab es dann einen würdigen und für mich sehr emotionalen Abschluss des letzten Tages: nach einem leckeren Abendessen in einem schönen Restaurant in der Altstadt, flanierten wir noch am Meer entlang. An einer Stelle gab es Live-Musik und ausgerechnet "Shallow" wurde zum Besten gegeben, was wir als letztes Corona-Chor-Projekt gemacht haben. Und einige Straßen weiter war Karaoke, da gab es dann für mich kein Halten mehr 😅. Witzigerweise war der Barkeeper dort der gleiche, der mir am Nachmittag im Barbershop nebenan den Bart gestutzt hatte.
Morgen werde ich noch einen ruhigen Tag am Meer verbringen und am Sonntag morgen geht es dann mit dem Flieger zurück. 51 Tage Hinweg, 1 Stunde und 35 Minuten zurück 😀. Ich wäre lieber mit der Bahn gefahren, aber wegen des Streiks war mir das zu unsicher.